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Künstler: ...and you will know us by the trail of dead

Album: Worlds apart

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Will you smile again?

Autor: Markus

Richtig kompliziert werden CD-Kritiken, wenn ein Album so ganz und gar nicht in unsere schnelllebige Zeit passen will und sich gängigen musikalischen Trends mit einer Vehemenz widersetzt, die absolut einzigartig und unverkennbar ist. Das neue Werk von And you will know us by the trail of dead ist tatsächlich so monumental und opulent geworden, wie das dazugehörige Coverartwork es dem Hörer weismachen will.  In gerade einmal knapp 45 Minuten verwerten die Texaner Versatzstücke aus der klassischen Musik, kombinieren diese mit 60er Jahre Songideen, dem ungestümen Charme des Punk und einem gewaltigen Schuss Eigensinnigkeit. Heraus kommen dabei 14 Songs, wie sie zukunftsweisender und ehrlicher nicht sein könnten. Vor so viel dargebotenem Musikverständnis muss ausnahmslos jede andere Indie-Rock Band auf die Knie fallen, derart facettenreich und selbstbewusst agiert die Ausnahmecombo auf „Worlds apart“. Das Zauberwort heißt dabei Abwechslungsreichtum. Wirklich kein Song gleicht einem anderen. And you will know us by the trail of dead können dabei richtig laut sein, mindestens jedoch genauso leise. Aber egal, in welchem Härtegrad  sich die Band bewegt oder welches Tempo sie anschlägt, überzeugen können die Jungs zu jeder Sekunde. Auch die Spielzeit der einzelnen Songs variiert gewaltig. Es gibt Stücke, die die 5 Minuten Marke locker sprengen, aber auch solche die nicht mal 2 Minuten dauern.

Sänger Conrad Keely ist trotz der aufwendig inszenierten Instrumentierung das Zentrum im Klangkosmos der Truppe. Sein manchmal mit einer deutlichen melancholischen Note vorgetragener, manchmal am Rande des Schreiens stehender  Gesang ist derart ausdrucksstark, dass jegliche Vergleiche zu anderen Sangeskünstlern unter den Tisch fallen müssen.  Man kann förmlich nachhören, wie viel Herzblut in die einzigartige Gesangsleistung des Barden eingeflossen ist. Zwar muten seine Vocals anfangs etwas befremdlich an, nach dem dritten Hördurchlauf hat sich dieser Eindruck jedoch spätestens verflüchtigt und dem Konsumenten wird klar, dass es vor allem die Stimme des Sängers ist, welches die Songs so einzigartig und faszinierend macht. „Worlds apart“ ist ohnehin kein Album zum Nebenbeihören geworden. Beschäftigt man sich während des Hörens der Scheibe mit etwas anderem, wird sie unergründet vorbeirauschen. Differenziertes Auseinandersetzen mit der hier gebotenen Kunst ist also unbedingt erforderlich. And you will know us by the trail of dead schaffen mit diesem Werk einen Gegenpol zur immer simpler und vorhersehbarer werdenden Popmusik. Die Texaner wirken bei oberflächlicher Betrachtung sperrig, schwierig und beängstigend progressiv. Jeder Song, jeder Gitarrenakkord, ja jeder Ton schreit danach, die Rockmusik revolutionieren zu wollen. Hat man die Scheibe jedoch erst einmal begriffen, wachsen die einzelnen Kompositionen  zu regelrechten Hits heran und werden den Hörer nicht mehr loslassen.

Diese Band hat eine Vision und das hört man. Hier wirkt nichts gekünstelt, stattdessen gibt es haufenweise echte Emotionen von echten Musikern. „Worlds apart“ ist nicht nur eine Kampfansage an VIVA und MTV, sondern auch der perfekte Soundtrack zum Leben eines jeden Individualisten.

 

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